"Tosca" von Giacomo PucciniAuffŸhrung an der Wiener Staatsopervom 7. Februar 2016Es ist immer wieder ein Grund zur Dankbarkeit, dass diese Inszenierung
von Margarethe Wallmann nach Jahrzehnten noch Bestand hat. Auch wenn das
Feuilleton mit BestŠndigkeit darŸber meckert, so ist die ãnormaleÒ Operngeherin
immer wieder verzaubert von der Schšnheit und Klarheit des BŸhnenbildes und der
KostŸme. Angela Gheorghiu fŸgt sich darin
ein, obwohl sie sonst nur in Neuinszenierungen singt, wie sie bekundete. Wir
haben also noch einmal GlŸck gehabt, dass sie sich herbeilie§, in der alten
Inszenierung zu singen. Es wŠre
auch zu bezweifeln, ob ein heutiger Regisseur es zulie§e, dass sie ihr hei§geliebtes
privates KŠppchen aufbehŠlt. Gheorghiu gibt sich passend
zu ihrem KŠppchen puppenhaft und ist Ð obwohl sie fabelhaft aussieht Ð
keinesfalls eine Diva, die sofort das Publikum in Bann zieht. Die VorzŸge ihres
Soprans liegen in hohen Lagen, wŠhrend sie in der Mittellage wenig hšrbar ist.
Schade, dass das Vissi dÕarte
nicht in der dramatischen Version der liegenden Tosca gesungen wird. Auch das trŠgt dazu bei, dass die
Publikumswirksamkeit nicht im vertrauten Ma§e gegeben ist. Als Cavaradossi singt Jorge de Leon bemŸht, was sich besonders in seiner effektvollen
hohen Stimmlage zeigt. Schwierigkeiten gibt es im Legato, da hat der junge,
bestens aussehende Tenor noch vieles zu Ÿben. Michael Volle ist ein durchaus
glaubwŸrdiger Scarpia, mit fast schon zu brutalem
Ausdruck. Sein Bariton ist in der Mittellage mŠchtig, doch in der Hšhe oftmals
verschwindend gering hšrbar. Textsicherheit ist nicht gegeben aber das sei ihm
als Einspringer in dieser Partie nachgesehen. Der Dirigent Patrick Lange
ist souverŠn und fŸhrt das Orchester im Te Deum zu starker ExpressivitŠt. Das Publikum gibt sich mЧig begeistert, auch diffuse Buhrufe waren zu
hšren, doch auf wen sie zielten, war nicht genau zu entnehmen. Eine gute
AuffŸhrung, wenn auch nicht Ÿberragend. 8. Februar 2016 Eleonore Moser |