Fabelhafter Alberich"Das Rheingold" von Richard WagnerPremiere in der Wiener Staatsoper vom 2. Mai 2009Als letzte Folge der Ring-Tetralogie wurde nun "Rheingold" aufgeführt. Das Vorspiel zum "Ring" ist die gelungenste Produktion des Teams Sven-Eric Bechtolf (Regie)/ Rolf und Marianne Glittenberg (Bühnenbild und Kostüme). Die Bühne ist farblich gut ausgeleuchtet und man begnügt sich meist mit Projektionen. Zu sparsam ist man im Finale geblieben. Der Einzug der Götter in die Burg hätte doch über eine Brücke erfolgen sollen und die Burg wurde nur schematisch angedeutet. Das gibt der wirkungsvollen Musik keine ausreichende visuelle Unterstützung. Juha Uusitalo als Wotan lässt etwas zu wenig durch machtvolle Baritontöne aufhorchen. Er ist ein Wotan der Mittelmäßigkeit. Auch Markus Eiche als Donner wird den berühmten Interpreten der Vergangenheit nicht gerecht. Als Froh zeigt Gergely Németi eine passable Tenorleistung. Janina Baechle als Fricka ist in dieser Partie aufgrund ihres biederen Aussehens bestens besetzt. Ihr Mezzosopran lässt dabei keine Wünsche offen. Hervorragend Anna Larsson als Erda, unaufdringlich Ricarda Merbeth als Freia. Höchst beeindruckend hört sich der Bass von Ain Anger als Fafner an, als Fasolt hat daneben Sorin Coliban eher Schwierigkeit, zu bestehen. Als Ereignis des Abend ist Adrian Eröd als Loge zu bezeichnen. Wie er diese Rolle mit Esprit erfüllt, ist unvergleichlich. Sein Schauspieltalent wurde offenbar durch Sven-Eric Bechtolf bestens herausgefordert. Es stört keinen Moment, dass der Bariton Eröd eine Partie singt, die für Tenor vorgesehen ist. Tomasz Konieczny als Alberich ragt heraus, denn sein markiger Bariton zeigt weder in Höhe noch Tiefe Schwierigkeit. Hinzu kommt die enorme Wortdeutlichkeit dieses Sängers. Wird er der nächste Wotan sein? Herwig Pecoraro erbringt als Mime wiederum eine anerkennenswerte Leistung. Großen Erfolg beim Publikum erzielte Franz Welster-Möst mit seinem höchst differenzierten und eindringlichen Dirigat. Da blieb kein Wunsch offen und er bewies, dass er sich sein Engagement als kommender Musikdirektor wahrlich verdient. Großartig auch die Leistung des Orchesters unter Führung des Konzertmeisters Rainer Küchl. Das Publikum bejubelte die Aufführung; zwar gab es Buhrufe, die aber von den zustimmenden Bravorufen übertönt wurde. Somit war ein voller Erfolg zu verbuchen, vor allem für Welser-Möst und die Sänger Konieczny, Eröd und Pecoraro. 3. Mai 2009 |