Wie gut es ist,
eine Inszenierung von Anfang an
möglichst der Zeit der Handlung anzupassen, zeigt diese Oper. Nun sind
es etwa 10 Jahre her, dass John Dew mit Bühnenbildner Heinz Balthes und Kostümbildner José Manuel Vazquez im Trio inszenierte und das damalige gute
Ergebnis kann sich auch jetzt noch sehen lassen.
Vor allem aber,
wenn die Hauptfigur der Elvira von einer solchen Ausnahmepersönlichkeit wie der
Sopranistin Olga Peretyatko
verkörpert wird. Sie ist wunderschön anzusehen und ihre Koloraturen perlen
perfekt in den Höhen. Jugendlichkeit hat
sie nicht nur im Aussehen, sondern auch im Timbre, daher ist Peretyatko ungemein glaubhaft. Ihr Spiel könnte überzeugender
nicht sein.
Der sehr helle tenore leggero von John Tessier als
Arturo bewältigt ebenso alle enorm schwierigen Höhen ohne Probleme. Dass seine
Stimme jegliche Kraft vermissen lässt, soll ihm nicht angekreidet werden. Er
ist eine gute Besetzung, auch wenn ihn das Publikum etwas weniger als seine SängerkollegInnen feierte.
Eine phänomenal
gute Performance bietet Jongmin Park als Sir Giorgio, der einen Bass
vernehmen lässt, der richtig dunkel und ausdrucksvoll ist.
Auch Carlos
Álvarez als Riccardo leistet mit seinem
wohlklingenden Bariton zu dem gelungenen Abend einen bedeutsamen Beitrag.
Sorin Coliban ist ein guter Valton,
Mezzosopran Ilseyar Khayrullva
eine sichere Enriquetta.
Dirigent Marco Armiliato
nimmt auf die Bedürfnisse der Sänger stark Rücksicht und führt sicher durch das
Geschehen. Das verlässliche Orchester gibt seinen Beitrag ohne Disharmonien
dazu.
Olgar Peretyatko wird am Ende als großer Star gefeiert, ebenso kann
Jongmin Park enormen Beifall ernten.
1.März 2015
Eleonore Moser