Packendes Musiktheater "Lady
Macbeth von Mzensk" Premiere im Gro§en Festspielhaus Salzburg am 2. August 2017 Den Beweis, dass es auch heutzutage noch gute Regisseure gibt, zeigt diese Produktion in der Regie von Andreas Kriegenburg. Packender kann Musiktheater nicht sein, wenngleich es manchem Zuschauer vielleicht schon zu viel an Realismus bringt. Speziell die zahlreichen Kopulations-Szenen wirken manchmal bereits obszšn. FŸr den prŸden Zuschauer ist das jedenfalls nicht geeignet. Doch an der PersonenfŸhrung und den Chorszenen erkennt man, dass sich Kriegenburg viel MŸhe gemacht hat, die Handlung nachvollziehbar zu erzŠhlen. Das BŸhnenbild (Harald B. Thor) ist von starker Eindringlichkeit, was die Trostlosigkeit des Geschehens fŸhlen lŠsst. Ein 6-gescho§iger Industriebau, wobei von beiden BŸhnenseiten jeweils die HandlungsablŠufe auf kleineren Plattformen eingeschoben werden. Diese Idee finde ich genial. In der SŠnger-Leistung Ÿberbietet sich Nina Stemme als Katerina bereits selbst. Unfassbar ist diese Strahlkraft ihres Soprans. Auch darstellerisch gibt sie alles; sie singt und spielt sich quasi die Seele aus dem Leib. Eine unŸberbietbare Leistung! Gro§artig auch die Besetzung aller anderen Rollen, allen voran Brandon Jovanovich als Sergej, der eine Top-Performance als Tenor und als Darsteller vollbringt. Dmitry Ulyanov als Boris Timofejewitsch, Maxim Paster als Sinowi und sŠmtliche anderen, vorwiegend russische SŠnger, erbringen enorme Leistungen. Dazu Ÿberzeugt der stimmgewaltige Chor unter der Einstudierung von Ernst Raffelsberger. Die Wiener Philharmoniker sind mit dem Werk bestens vertraut, dennoch zaubert der fabelhafte Dirigent Mariss Jansons zusŠtzliche Facetten aus dem Orchester hervor. Ein gro§artiger, gewiss unvergesslicher Abend, der den Protagonisten allesamt Jubel und dem Regieteam viel Beifall zollt. 3. August 2017 Eleonore Moser |