Ein perfektes Team

 

"GštterdŠmmerung" von Richard Wagner

an der Semperoper Dresden am 29. Oktober 2017

 

Eine AuffŸhrung, in der einfach alles stimmt, bietet derzeit die Semperoper in Dresden. Diese "GštterdŠmmerung" hat ein modernes, Šsthetisch ansprechendes BŸhnenbild (Wolfgang Gussmann), da gibt es keinerlei Kitsch und keine modernen AbsurditŠten. Klar ohne jedweden Schnšrksel wird die Geschichte erzŠhlt und die Regie von Willy Decker bŸrgt wie immer fŸr QualitŠt.

 

LŠngst bewŠhrt hat sich Albert Dohmen als Alberich; Falk Struckmann gilt ebenso als der wohl derzeit beste Hagen, Edith Haller als Gutrune, Christa Mayer als Waltraute, geben partiengerechte gute Leistungen. Die dramatische Sopranistin Nina Stemme Ÿberzeugt wie stets mit einer herausragenden, kontinuierlichen Bestleistung. Geradezu umwerfend!

 

Tenor Andreas Schager, dessentwegen ich nach Dresden reiste, zeigte eine Glanzleistung ersten Ranges. Dieser SŠnger hat einfach alles zu bieten - kraftvolle metallische Spitzentšne und eine edle Mittellage. Keine Sekunde scheint er in der extrem fordernden Partie aus dem sŠngerischen Gleichgewicht zu geraten, dabei ist seine Wortdeutlichkeit obendrein exzellent.

Seine Spielfreudigkeit, Wendigkeit, sein gutes Aussehen geben Grund zu Jubel und Begeisterung, dessen er sich an den jeweiligen Aktenden auch erfreuen konnte.

 

WARUM IST DIESER NIEDER…STERREICHER IN DIESER PARTIE NICHT AM RING ZU H…REN??

 

Das Opernorchester der Dresdner zeigt unter der Leitung von Christian Thielemann eine geradezu exemplarisch hervorragende Darbietung. Wie dieser Dirigent aus jeder Instrumentengruppe sowie aus den Solisten genaue Details herausarbeitet, ist atemberaubend. Ich halte die Dresdner unter diesem Dirigenten fŸr das derzeit beste Opernorchester der Welt. SelbstverstŠndlich gibt es auch dann und wann kleine Ungenauigkeiten bei den Hšrnern und Trompeten. Ohne diese wŠre jedoch das Orchester beinahe zu perfekt und damit Ÿbermenschlich.

 

Am Schluss der Vorstellung gibt es viel Bravo und lauten Beifall. In Wien wŠre dieser Beigeisterungssturm nach so einer grandiosen AuffŸhrung doch noch wesentlich Ÿbertroffen worden.

 

30. Oktober 2017

Eleonore Moser