Beim zweiten Mal geht es besser"Die Walküre" von Richard WagnerZweite Vorstellung der neuen Produktion an der Wiener Staatsoper am 6. Dezember 2007 Nicht umsonst heißt es oft, dass die zweite Vorstellung einer Neuproduktion wesentlich besser ausfällt als die Premiere, so geschehen auch bei dieser "Walküre". Die Personenregie erschien mir an diesem Abend nicht mehr ganz so abwegig wie einige Tage davor. Nina Stemme als Sieglinde brillierte erneut und bewies Verlässlichkeit. Johan Botha hingegen nahm sich dieses Mal im Forte zurück. Ihn dürfte das Erlebnis mit "Wotan" Uusitalo etwas ängstlicher gemacht haben. Eva Johansson als Brünnhilde gab sich in der zweiten Vorstellung deutlich weniger Blößen und ihre Unsicherheit in der Premieren-Vorstellung war vielleicht auf erhöhte Nervosität zurückzuführen. Jedoch bleibt trotzdem ein Faktum bestehen: Sie hat weder ein Piano noch ist sie hochdramatischer Sopran, daher erscheint sie für diese Partie nur bedingt geeignet. Ain Anger als Hunding bot wieder einen beachtlichen Auftritt, ebenso Michaela Schuster als Fricka. Der Einspringer Terje Stensvold brachte als Wotan sowohl stimmlich als auch darstellerisch eine sehr passable Leistung und wurde hierfür vom Publikum mit viel Beifall honoriert. Das Orchester war besser gelaunt als am Premierenabend, was an der diesabendlichen Leistung der Trompeter zu erkennen war, die - mit Ausnahme eines schwachen "Abrutschers" gleich zu Beginn - sonst fehlerfrei spielten. Die anderen Blechbläser brachten ohnehin phänomenale Leistungen, allen voran die gesamte Horngruppe. Bei den Holzbläsern stachen wiederum Peter Schmidl, 1. Klarinette, Norbert Täubl, Bassklarinette, und Martin Gabriel, 1. Oboe, beeindruckend hervor, ebenso Stephan Turnovsky als Erster Fagottist. Franz Bartolomey spielte das Violoncello-Solo wie schon sonntags davor berückend schön. Zu Franz Welser-Möst ist zu sagen, dass er den Abend souverän leitet, jedoch dabei immer auch ein Defizit bleibt. Welser-Möst ist nicht fähig, einen musikalischen Höhepunkt entsprechend aufzubauen, somit klingt alles richtig, ohne aber außergewöhnlich zu sein. Viel Applaus für alle Sänger sowie auch den Dirigenten. 7. Dezember 2007 |