Ein beachtlicher Tenor„La Bohème“ von Giacomo PucciniVorstellung vom 10. Dezember 2012 in der Wiener StaatsoperImmer wieder kann
man sich dieser wunderschönen Bühnenbilder der „La Bohème“-Inszenierung von
Franco Zefirelli erfreuen, besonders dann, wenn zwischenzeitlich neue „moderne“
Versionen gesehen wurden. Ein Dank gebührt jedem Operndirektor, der es wagt,
entgegen wiederkehrender Vorwürfe des Feuilletons die Inszenierung zu bewahren. Piotr Beczala als Rodolfo ist es alleine schon wert, diese Oper
wieder anzuschauen. Ein gutaussehender, glaubhaft spielender und kein Hohes C
scheuender Tenor, der keinen Wunsch offen lässt. Anita Hartig als Mimi überzeugt ebenso mit Raum füllendem
Sopran. Sie ist berührend im Ausdruck und schön im Aussehen. Ildiko Raimondi meistert die Partie der Musetta, Dan Paul Dumitrescu als Colline ist als
durchaus passabel zu bezeichnen. Als Marcello
bietet Adrian Eröd gesanglich eine
solide Leistung, ist aber im Ausdruck doch ein wenig zu bieder. Bevorzugt hätte
ich einen Rollentausch mit dem Schaunard der Aufführung, Alessio Arduini, der für die Partie des Marcello wesentlich mehr als Eröd an Pfiff mitgebracht
hätte. Es dirigiert Franz Welser-Möst das gut disponierte
Staatsopernorchester zügig und ohne Sentiment. Eine das Publikum
in jeder Hinsicht zufriedenstellende Aufführung. 11. Dezember 2012 Eleonore Moser |